Mallorca - Tag 2 - 4

Auf geht’s zum ersten „vollen“ Wandertag. Die Nacht haben wir dieses Mal noch in bequemen Hotelbetten verbracht – für die kommenden zwei Nächte stehen Isomatte und Zelt auf dem Plan.

 

Diese Etappe soll (nach verschiedenen Berichten) die längste und anstrengendste werden. Also nehmen wir jeder 5l Wasser mit – nicht nötig wie sich später rausstellen wird – aber man ist ja gerne ein Packesel.

 

Der frühe Morgen ist noch kühl und schattig. So bringt uns der erste Anstieg Richtung La Trapa nicht ganz so ins Schwitzen. Überhaupt haben wir während der gesamten Tour milde Temperaturen und es wird nicht so viel transpiriert wie ursprünglich angekommen – leider hier also keine Gesamtgewichtsreduktion.

 

Verlaufen geht hier (eigentlich) nicht – Steinmännchen an jeder Ecke und nach einem kurzen Aufstieg der erste schöne Ausblick des Tages – weiter sollten folgen.

Kurz bevor ist „um die Kurve“ nach La Trapa geht genießen wir noch den Blick auf Sa Dragonera und die scheinbar unendlichen Weiten des Meeres. Postkartenmotiv!

Das Tagesziel ist noch weit, daher beachten wir La Trapa kaum – auch wenn uns hier die Möglichkeiten zum Übernachten direkt ins Auge springen. Vielleicht ein anderes Mal…

 

Wir steigen stetig bergan – Trailrunner kommen es bergab entgegen – total irre in diesem Moment.

 

Stetig schlängelt sich der schmale Pfad bergan. Immer mit Blick auf das Meer. Die wärmer werden Morgensonne im Nacken erreichen wir unser erstes Ziel, den Sattelpunkt Coll de ses Basses. Hier sagt uns ein großer Steinmann das wir richtig sind. Und haben wir vorher schon über die Ausblicke gestaunt ist der nun folgende mehr als grandios. Ein kilometerlanger Blick entlang der Westküste von Mallorca zieht uns in seinen Bann.

 

Der schmale Pfad setzt sich auch nach Sattelt fort und mündet in eine breitere Schotterpiste. Hier nimmt die Dichte an Tageswanderern deutlich zu. Sie alle kommen vom Parkplatz an der Hauptstraße MA10 beim Coll de sa Gramola.

 

Nach diesem ersten Tagesabschnitt lassen die Kräfte deutlich nach und nach einem kurzen Straßenstück sind wir froh das Refugie Ses Fontanelles zu erreichen. Eigentlich wollen wir direkt durch gehen, da Schilder uns darauf hinweisen, dass dieser Platz nur für Gäste gedacht ist. Doch der freundliche Betreiber kommt uns entgegen und mit einer Dose Eistee genehmigen wir uns die ersten 20 Minuten Pause des Tages – eine weise Entscheidung!

 

Nach einem Abstieg folgt meistens auch ein Aufstieg. Und dieser hat es durchaus in sich. Gut das wir eine Pause hatten. 

 

Die Landschaft um uns rum wird zunehmend steiniger und schroffer je mehr wir uns dem Boal de ses Serveres nähern. Doch wie so viele Abschnitte auf dem GR221 hat auch dieser seinen ganz eigenen Charme.

 

Nach dem ersten Zaunüberstieg der Tour geht es leicht bergab durch schattige Bereiche und hüfthohe Grasabschnitte. Hier fällt die Orientierung etwas schwer doch am Ende führen alle Wege wieder zusammen.

 

Der Tag neigt sich dem Ende und wir erreichen endlich den höchsten Punkt der heutigen Etappe, Mola de s´Eclop.

 

Hier bieten sich durchaus Lagermöglichkeiten. Doch unser Tagesziel liegt noch einige Kilometer entfernt. So machen wir uns, die Eindrücke genießend auf den Abstieg Richtung Estellencs

 

Nach mehr als 9 Stunden wandern ziehen sich die letzten Meter wie Kaugummi und wir sind mehr als erleichtert als wir die Lagerstelle endlich erreichen.

Schön bewaldet, ruhig und mit ausreichend Sitzmöglichkeiten richten wir uns ein. Nach einem warmen Abendessen geht es direkt am ins Zelt. Kurzes Tagesfazit und die Augen fallen zu…

 

 

Hinweis: Das Refugio sa Coma d´en Vidal war zum Zeitpunkt unseres Besuches noch nicht in Betrieb. Hier würde sich eine gute Alternative zum genannten Lagerplatz bieten.

 

 

.....folgt in Kürze ....